In Pia Pfiffigs Haus brennt noch kein Licht. Wahrscheinlich schläft sie noch, denn sie hat am Abend noch ganz lange in ihrem Tieratlas gelesen.
Drrrrrr! Der Wecker klingelt. „Ui, ist es schon so spät?“, fragt Pia. Schnell zieht sie sich an und rennt in den Garten. Es hat viel geregnet. „Oh, der Boden ist ganz gatschig, da muss ich mir die Gummistiefel anziehen“, sagt Pia. Pia geht zum Blumenbeet und erschrickt. Ein paar Blumen sind umgeknickt. „Wer war das denn?“, beschwert sie sich. Da findet sie Tierspuren im Beet. „Diese Spuren erinnern mich an einen Hund. Aber ein Hund geht doch nicht in mein Beet. Ich werde im Atlas nachschauen“, beschließt Pia. „Wo habe ich den Atlas nur hingelegt?“, fragt sie. „Ich gehe schnell in die Küche und hol’ mir ein Glas Wasser“, sagt Pia. „Was liegt da im Waschbecken? Das ist doch nicht etwa mein Atlas“, wundert sich Pia. Sie nimmt den Atlas zur Hand und sucht darin. „Ich habe herausgefunden, dass es Wolfsspuren sind“, meint Pia. „Ich schaue noch schnell zu den Spuren und nehme die Lupe mit … Oh nein, was ist das?! Eine Pfote hat nur drei Zehen, die anderen haben vier“, sagt sie besorgt. „Den Wolf muss ich finden und ihm helfen – sofort!“ Mit diesen Worten stürmt Pia in den Wald. Auf einmal hört sie einen Fuchs im Gebüsch und fällt vor Schreck um. „Haha, hab’ ich dich erschreckt?“, fragt Fynn. „Ach, du bist es nur – ja, hast du!“, sagt Pia erleichtert. „Hast du einen Wolf gesehen?“, fragt sie. „Nein, gesehen habe ich keinen, aber gehört!“, sagt Fynn. „Echt? Wo war das und wie lange ist das schon her?“, fragt Pia aufgeregt. „Das war hier und vor ein paar Sekunden“, meint Fynn. „Gut, dann kann er nicht weit entfernt sein“, meint Pia. Sie rennt tiefer in den Wald. Auf einmal bleibt sie wie angewurzelt stehen. Vor ihr steht der Wolf und schaut sie ganz freundlich an. „Ha-… Hallo!“, stammelt Pia. „Hallo, ich bin die Wölfin Sandia“, sagt die Wölfin. „Ach … – du bist eine Wölfin … Hast du dich verletzt?“, fragt Pia besorgt. Sandia nickt. „Du kannst mit mir kommen und wenn wir zuhause sind, verarzte ich dich“, meint Pia. „Ja, ich komme mit“, sagt Sandia. Als Sandia fertig verarztet ist, sagt Pia: „So, jetzt kannst du gehen!“ „Danke, ich werde dich wieder besuchen“, sagt Sandia. Dann rennt sie los. Pia schaut ihr noch lange hinterher.